Die pädagogische Insel

Eine Schutz- und Rettungsinsel im brausenden Meer der Schule

Seit Mittwoch, dem 10. April 2013 gibt es eine pädagogische Insel an der Liliencronschule Lägerdorf. Im Folgenden verschaffe ich allen Interessenten einen kurzen Überblick über die wichtigsten Inhalte meiner Arbeit in diesem Bereich der Schulsozialarbeit.

1. Warum wird der Name „Insel“ für ein pädagogisches Konzept an der Schule gewählt?

Mit dem Wort Insel verbinden wir im Allgemeinen Gedanken wie, Sonne, warmer Sand, Entspannung, Auszeit, Anregung der Sinne oder Rückzugsmöglichkeit. Sie dient aber auch als Rettung aus der Seenot, Schutz und Geborgenheit, Kräfte können gesammelt und freigegeben werden.
 
 
2. Was ist die pädagogische Insel?

Die pädagogische Insel ist eine Möglichkeit der klassenübergreifenden Maßnahmen, die innerhalb unserer Schule eingerichtet wurde, um Konflikten zwischen Schülern und Schülerinnen, sowie zwischen Schülerinnen/Schülern und ihren Lehrkräften in angemessener Weise begegnen zu können. Dadurch können zeitraubende und störende Situationen, die ansonsten alle Klassenmitglieder stören, außerhalb des Klassenraumes bearbeitet werden, so dass das Unterrichtsgeschehen nicht weiter beeinträchtigt wird.

3. Zielsetzung der Arbeit in der pädagogischen Insel

  • SchülerInnen, denen es nicht gut geht, dürfen in die Insel kommen.
  • SchülerInnen die durch ihr Verhalten den Unterricht oder das Gemeinschaftswohl beeinträchtigen dürfen in die Insel kommen.
  • Der Inselaufenthalt soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit für eine Auszeit, zum Ausgleich und zur Entspannung bieten.
  • Den Schülerinnen und Schülern soll die Gewissheit vermittelt werden, dass sich jemand um sie kümmert, sie verstanden, akzeptiert und gemocht werden.
  • Bei Konflikten und Problemen zwischen einzelnen Schülerinnen und Schülern oder mit den Lehrkräften können in der Insel (gemeinsam) Lösungen gefunden werden, wodurch eine Entlastung für andere SchülerInnen, die Lehrkräfte – und damit dem Unterricht – erreicht wird.
  • Die Freude und vor allem das Wohlbefinden der SchülerInnen in der Institution Schule sollen erhalten und verstärkt bzw. erworben werden können.
  • Die Schule ist ein sozialer Lebensraum und soll von den SchülerInnen als solcher erfahren und anerkannt werden, so dass der Einstieg in das Lernen und das Erbringen von Leistung erleichtert bzw. ermöglicht werden.
  • Im täglichen Miteinander sollen die SchülerInnen lernen, freie Entscheidungen zu treffen und sich dafür verantwortlich zu fühlen. So erfahren sie u. a. wie ihre Ängste und/oder Minderwertigkeitsgefühle gemindert werden und lernen Verantwortung.
  • Durch die Stärkung von Selbstachtung und positiver Selbstliebe sollen die SchülerInnen lernen, anderen Menschen achtungs- und liebevoll entgegen zu treten.
  • Dazu gehört u. a. die Fähigkeit eigene Probleme im sozialen Miteinander erkennen und bewältigen zu können.